Auf mein Interview in der "TAZ" ("Meinhof war nicht mutterfähig") letzte Woche reagierte jetzt der "Freitag" und quirlt Pädophilie, die RAF, die katholische Kirche, Ulrike Meinhof, Klaus Röhl, Jutta Ditfurth, Anja Röhl, Täter und Opfer, alles in einer außerordentlich dümmlichen und menschenverachtenden Manier durcheinander. Furchtbar, grauenhaft, verwerflich!
Hiermit fordere ich den Freitag auf sich für diesen menschenverachtenden und hetzerischen Artikel detailliert und öffentlich in der Druckausgabe und im Netz bei mir zu entschuldigen
"Röhlsche Familienfehde Wie der neurotische deutsche Familienroman um eine Epoche reicher wurde"
Eine perverse wahrheitswidrige Phantasie über Mißbrauchsopfer und RAF-Opfer
„Man kann das Ganze durchaus auch als geschickte Vermarktungsstrategie lesen, bei der es um den Absatz von Büchern geht und den Anspruch, die „einzig dokumentierte Biografie der Meinhof“ (B. Röhl) geschrieben zu haben. Tochter oder auch nur „Stieftochter“ der Meinhof zu sein, garantiert Zinsen.“ ( Zitat aus dem "Freitag")
Sohn oder Stiefsohn von Rudolf Augstein oder Martin Walser zu sein, (der tausendfach privilegierter als ich das gleiche Gymnasium besucht hat wie ich, wie er mir unlängst selber erzählt hat) garantiert millionenschwere Zinsen, von denen der marktuntaugliche Freitag mit höchst kapitalistischen Methoden am Tropf auf der Intensivstation gehalten wird.
Und die Schreiberin dieses schlimmen, an schlimme Zeiten erinnernden Artikels (als Menschen noch wegen 1. Herkunft oder 2. weil sie Opfer von Mißbrauch oder Opfer von Gewalt geworden sind, geschmäht oder verfolgt wurden) fristet ihren Lebensunterhalt aus den Zinsen ihres Dienstherren.
Ich stelle fest:
1. Ulrike Meinhof hat kein Erbe hinterlassen und, wie auch dieser Artikel beweist, bedeutet eine Mutter Meinhof, dass tausende von widerwärtigen Journalisten meine Person in teils unmenschlicher Weise belasten. Mutter Meinhof kostet mich ein Vermögen. Und das liegt vor allem daran, dass Millionen von Menschen, nicht nur in Deutschland, ihre eigenen unausgegorenen Meinhof-Phantasien auf meine Person projizieren und dies meistens in schizophrener Weise.
2. Tausende von Journalisten, Filmemacher, Theaterleute, Autoren bereichern sich seit vierzig Jahren an meiner Person und meinem Schicksal und meinem Leben, in dem sie wie die Wahnsinnigen über Mutter Meinhof und meine Person und meine Familie herumphantasieren.
3. Ich habe mich nirgends "schrill", in "hohen" Tönen oder "bizarr" geäußert. Weder in der FR, noch im Spiegel noch in der Taz, wo ich auf schrille, bizarre und perverse Kampagnen von Jutta Ditfurth und in ihrem Schlepptau Anja Röhl und Wienke Zitzlaff reagiert habe und reagieren musste.
4. Ich habe mich zum Mißbrauch Klaus Röhls seit seinem Geschehen Anfang der siebziger Jahre, also seit vierzig Jahren, nicht öffentlich geäußert, das hat mir schon öffentlich Alice Schwarzer übel genommen und das haben mir Ditfurth und co. übel genommen und Ditfurth, der es um welchen Mißbrauch auch immer überhaupt nicht geht, sieht nur ihre Meinhof und ihre RAF.
5. Ich habe die einzige dokumentierte Meinhof-Biographie, die es überhaupt auf dem Markt gibt, vorgelegt, mit einem sensationellen Aktenfund aus Ostberliner Bestand und ich habe die Quellen nicht nur benannt, sondern auch kritisch beleuchtet. Die Rezension im Freitag zu „So macht Kommunismus Spaß“ war ja auch entsprechend recht ordentlich.
Dass mein Buch über meine Eltern, über die Biographie Meinhofs und über die linke Geschichte der Bundesrepublik ein dokumentiertes Buch ist, hat der Freitag selber festgestellt. Und das es die einzig dokumentierte Meinhof-Biographie ist, kann man auch nachrecherchieren. Krebs, Aust, Klaus Röhl und Jutta Ditfurth haben keine oder nur ganz mariginal Quellen genannt.
6. Jutta Ditfurth hat keine recherchierte Meinhof-Biographie vorgelegt, sie hat wohlweislich keine Quellen genannt. Die Hoimar von Ditfurth-Tochter , die das Erbe ihres Vaters ausweislich der posthumen Homepage ihres Vaters fortsetzt, will in der Tat ihre sogenannte Meinhof-Biographie, die eher ein Schmuddelroman ist, eine verkitschte RAF-Nummer, vermarkten und das mit unwahren Tatsachenbehauptungen aus meinem Leben. Unter unter Mißachtung meiner Persönlichkeitsrechte .
7. Dass Anja Röhl eine glühende Meinhof-Verehrerin ist, ist dokumentiert. Es handelt sich nicht um eine Meinung.
8. Anja Röhls Mißbrauchsgeschichte halte ich, zumindest weitgehend, für eine Erfindung, ihre Geschichte im Stern für eine riesige Ente. Eine Ente, mit der skrupellos in mein Leben eingegriffen wurde und jetzt lese ich im Freitag menschenverachtendes dummes Zeug über meine Person, weil ich mich gegen unmenschliche Angriffe eines Damentrios öffentlich zur Wehr setze. Ich muss doch sehr bitten! Und der Vollständigkeit halber: die Ditfurth-Biographie ist eine Ansammlung von fanatischen und intensiv-ideologischen Entlein, die allesamt mit einer Meinhof-Puppe spielen.
9. Den Sachstand schildert die Freitags-Schreiberin lückenhaft, falsch und tendenziell. Offenbar ist die Schreiberin dem Stoff nicht gewachsen und ergeht sich in assoziativem Geschwafel über Gerd Koenens neurotische Fehlverarbeitung der RAF und seiner eigenen Vergangenheit. Ein unseliges Stück Text:
a) Steht fest, dass ich 1970 ein Verschleppungsopfer der terroristischen RAF war, deshalb ist der Vergleich mit Ensslin und Anderen absurd.
b) Habe ich gerade (zwangsläufig) im Spiegel öffentlich die drei Jahre anhaltenden, pädophilen Übergriffe von Klaus Röhl, mit dem ich seit Jahren, was bekannt ist, gar keinen Kontakt mehr habe, sehr groß thematisiert.
c) Musste ich mich jetzt aktuell gegen eine widerwärtige Ditfurth-Kampagne zur Wehr setzen, gegen mehrere Medien, die mich gegen meinen erklärten Willen, mal eben so als „Mißbrauchsopfer“ mit Kinder-Bild und Text geoutet haben.
Wie kann man Opfer und Täter einer Familie alle in einem Mix zusammen quirlen und dann von einer „Röhl-Fehde“ sprechen oder einer „neurotischen“ Familie“
Wieso Röhl-Fehde? Was ist denn mit Ditfurth, die ihre Kampagne in vier verschiedenen Medien inszenierte und befeuerte? Und die ihre wahnhaften Texte absonderte?
Was ist mit ihrer Kronzeugin Wienke Zitzlaff, um einen zweiten Namen zu nennen.
Was ist mit Ulrike Meinhof?
Und was ist mit den Medien, das heißt, was ist mit Judith Luig von der „Welt“, mit Christian Malzahn von der „Welt“, was ist mit Nina Apin von der TAZ, was ist mit Arno Luik, der die Anja-Röhl -Geschichte im Stern eingefädelt hat, was ist mit Chefredakteur der Berliner Zeitung Uwe Vorkötter, der Ditfurth jedes Forum gewährt, schon zu Frankfurter Rundschau-Zeiten, was ist mit Julia Jüttner von Spiegel Online, und mit der Schreiberin hier im Freitag, die allesamt hoch engagiert unter dem Deckmantel irgendeiner Objektivität meine Persönlichkeitsrechte, meine Rechte brechend, über meine Person als Kind und als Erwachsene herumschwadronierten, allesamt gegen meinen Willen über mich als Mißbrauchsopfer als Kind spekulierten und sich tief in eine Mutter-Kind-Geschichte ( die ihrer eigenen Verklemmungen entstammt) öffentlich psychologistisch und teilweise biologistisch hinein hängten. Und die alle über einen Fall schreiben, den sie gar nicht kennen, aber realitätsverlustig glauben zu kennen und die alle scheinheilig so tun, als hätte ich mich im luftleeren Raum freiwillig und eigeninitiativ mit einer Halbschwester unterhalten, mit der ich nie zusammen in einer Familie gelebt habe.
Hier ist ein ganzes Dutzend von Menschen beteiligt und auf mich mit widerlichen und abenteuerlichen Spekulationen über meine Kindheit auf mich zugerauscht. Und wenn ich dann eine Antwort gebe, ist er wieder da, der uralte Reflex: Terroristentochter.
10. Es ist ein Verstoß gegen alle Regeln des Journalismus einen Kollegen und gar seine ganze Familie in Sippenhaft zu nehmen und „neurotisch“usw. zu nennen und all dessen hochqualitativ hochwertige Beiträge und Artikel zu diesem Thema mit dem Wort „bizarr“ zu diskreditieren und zudem einen Menschen, der sich gegen seinen Willen als Opfer geoutet sah, mit einer Terroristin oder einem pädophilen Täter irgendwie schwül und schwülstig und unheimlich unter-und hinterfieselig gleich zu setzen oder in einen Topf zu schmeißen. Erst werde ich mit der Terroristin Meinhof verglichen (hohe Töne, schrill) und dann bin ich plötzlich wieder der gleichen Meinung wie der pädophile Klaus Röhl.
11. Die Schreiberin ist der deutschen Sprache offenbar nur eingeschränkt mächtig. Zumindest kann sie mit dem Begriff „dementieren“ nicht umgehen. Das alles ist berufsschädigend und es zielt auch auf Ruf-und Berufsschädigung ab, von wegen Zinsen.
12. Das wirklich schreckliche Dumgedrösel in Gestalt der Frage, ob eine Mutter im Untergrund, also eine Terroristin, mutterfähig sei, zeigt wes Ungeistes Kind die Dame ist.
Ich erwarte also unverzüglich eine detaillierte öffentliche Entschuldigung!
Bettina Röhl
Ich gebe zu bedenken...
Ulrike Meinhof ist seit 34 Jahren tot - mause tot-unwiederbringlich tot!
Sie, Frau Röhl bezichtigen Ihre Halbschwester öffentlich der Lüge, in Bezug auf den Missbrauch. Dabei spielt überhaupt keine Rolle, wie Anja Röhl zu U.Meinhof steht, wie sie über sie denkt ect. !
Sie sprechen Ihrer Halbschwester A.R. jene Lebenslast ab, um es mal mit Ihren Worten zu formulieren, die Sie selber ertragen müssen.
Und Sie behaupten ebenso, dass A.R. als Werkzeug von Jutta Ditfurth agiert. Also das, liebe Frau Röhl, geht mir dann doch zu weit! Genau das erinnert mich an Kampangenjournalismus, Hexenjagd und wenn ich weiter darüber nachdenke würden mir sicher noch einige passende Worte dazu einfallen. Hier an dieser Stelle aber nun genug. Immerhin, heute wäre Ihre Mutter 76 Jahre alt geworden. Lassen wir ihr, um es christlich auszudrücken,diesen Frieden.
Kommentiert von: Andrea | Oktober 08, 2010 um 07:48 nachm.
Übrigens - toller Beitrag in der Weltwoche !!!
Kommentiert von: Peter Svoboda | Januar 09, 2011 um 05:48 nachm.
Liebe Frau Röhl, ich möchte ihnen hier einige Zeilen hinterlassen und ich hoffe, sie empfinden das nicht als aufdringlich. Zufällig bin ich auf die Geschichte ihrer Schwester gestoßen und auf Umwegen jetzt hier auf ihrem Blog gelandet.
Ich bin kein sonderlich politischer Mensch, aber ich war immer von politisch denkenden Menschen umgeben. Deshalb habe ich am Rande das politische Geschehen mit verfolgt. Was die RAF betrifft, habe ich mich dafür wenig interessiert, aber doch ein wenig, weil darüber geredet wurde. Jemand der politisch interessierter war als ich und mich immer zu beeinflussen versuchte, hat mir vor vielen Jahren ein Buch besorgt, das unter anderem auch von Ulrike Meinhof geschrieben wurde, aber ich konnte es einfach nicht lesen, es hat mich nicht angesprochen. Deshalb möchte ich auf das politische Thema nicht eingehen. Ich verstehe davon nichts.
Was mir sehr nahe geht ist, dass sie beide - ihre Schwester und sie - offenbar eine ungeheure Bürde tragen. Ich habe den Eindruck, dass jede von ihnen einen anderen Weg gesucht hat, damit zu leben, nicht davon erdrückt zu werden. Das macht es vielleicht für sie beide noch zusätzlich schwierig. Sie sind beide Kämpferinnen, jede auf ihre Weise und es scheint, als hätten sie beide auch im Grunde genommen diesen schwierigen Kampf gewonnen.
Aber sie werden ihre Ruhe nur dann finden, wenn sie diesen Schatten RAF, Eltern und alles was sie sonst noch belastet, nicht mehr an sich heran lassen. Befreien sie sich davon. Sie leben nicht ihr eigenes Leben, sondern das ihrer Eltern. Kinder erben die Probleme der Eltern und wenn sie glücklich sein wollen, müssen sie die Probleme der Eltern lösen. Versuchen sie zu verstehen, warum ihre Eltern dieses, oder jenes gemacht haben, warum sie so, oder so gelebt haben. Gehen sie zurück in die Vergangenheit. Dann werden sie vielleicht für vieles Verständnis haben. Lassen sie sich aber nicht mehr davon dominieren. Das ist sehr schwer, stimmt. Suchen sie sich andere Themen, wichtigere, über die sie schreiben können. Schließlich ist das alles vorbei. Sie trifft keine Schuld und ihre Eltern mussten, bzw. müssen das mit sich selbst ausmachen. Ignorieren sie die Journalisten, für die ja nur die Story zählt, weil sie davon leben müssen. Geben sie keine Kommentare mehr ab. Niemand kann sie dazu zwingen.
Sie sind eine intelligente Frau. Lassen sie sich nicht kaputt machen.
Schreiben sie einmal für sich selbst, nicht für andere. Schreiben sie auf, was sie bedrückt, was sie stört und zeigen sie niemandem was sie geschrieben haben. Dann sperren sie das Geschriebene weg.
Ich hatte mit meiner Mutter auch immer Probleme. Nicht so furchtbare wie sie, aber für mich waren sie auch furchtbar. Es war mir nie möglich, meine Mutter zu verstehen, bis einmal zufällig darüber gesprochen wurde, weshalb sie bei ihren Großeltern aufwuchs. Das war ihr großes Problem gewesen, aber das wurde ihr vorher nie bewusst. Sie sagte, sie hätte immer gedacht, ihre Eltern seien nicht ihre richtigen Eltern, weil sie sie sonst nicht hergegeben hätten. Für einen Außenstehenden mag dieses Problem klein sein, für sie war es sehr wichtig. Diese kleine, eigentlich unwichtige Geschichte machte für mich vieles klar an ihrem Verhalten, was ich sonst nicht hatte verstehn können.
Vielleicht gibt es auch in der Vergangenheit ihrer Familie solche kleinen Geschichten, die ihnen helfen könnten zu verstehen. Wir alle werden durch viele kleine Geschichten zu dem was wir sind.
Ich wünsche ihnen, dass sie ihr seelisches Gleichgewicht finden.
Kommentiert von: Susanne | Januar 13, 2011 um 02:47 vorm.