von Bettina Röhl
12.10.2005 - Cicero Online Exklusiv: So wie es aussieht, wird Angela Merkel die erste Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Kaum hat sie ihre „Koalition der neuen Möglichkeiten“ vorgestellt, wird ihr von SPD und CSU die Richtlinien-kompetenz einer Bundeskanzlerin wieder abgesprochen. Schröder verdient Respekt für die Art und Weise seines schrittweisen Rückzugs aus der Politik.
Die „Viererbande“ hatte am Vormittag des 10.Oktober 2005 den Rubikon überschritten. Der Würfel sei geworfen: Angela Merkel, Edmund Stoiber, Gerhard Schröder und Franz Müntefering haben zu ihrem gemeinsamen Sturm auf Berlin angesetzt. Die Große Koalition soll’s sein. Die neue mutmaßliche Kanzlerin Angela Merkel präsentierte am Montag den aktuellen Verhandlungsstand der Großkoalitionäre in spe am Nachmittag auf einer Pressekonferenz. Sie und ihre Union seien zu einer Vernunftsliebe mit dem geborenen Gegner aus dem anderen Lager, der SPD, zum Wohle Deutschlands bereit. Franz Müntefering zog eine halbe Stunde später mit einer eigenen Pressekonferenz nach und bestätigte, dass er seine sich noch etwas zierende SPD bäldigst auf den schwarz-roten Teppich der Realität holen werde.