Die Ausstellung in den Berliner KunstWerken kann den Mythos RAF nicht zertrümmern, denn sie lebt von ihm
Von Bettina Röhl
Kunst meets Terror– das ungefähr war die Idee der RAF-Ausstellung, die am kommenden Samstag ihre Pforten öffnen wird. Das ursprüngliche Konzept, 2003, trug den Titel Mythos RAF. Es scheiterte nicht zuletzt an dem früheren RAF-Anwalt Otto Schily und dem früheren Anwalt von Horst Mahler, Bundeskanzler Gerhard Schröder. Sie sorgten damals mit dem Gewicht ihrer Stimme dafür, dass die Ausstellung zumindest mit diesem Titel nicht zu verwirklichen war. Die Argumente der Politiker folgten im Wesentlichen der Bild-Zeitung, in der sich die Hinterbliebenen der RAF-Opfer empört zu Wort gemeldet hatten. Ihrer Meinung nach konnte es nicht angehen, den Tätern mit öffentlichen Geldern eine medienträchtige Show zu widmen, während gleichzeitig der Opfer nicht angemessen gedacht werden sollte.